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Faktor Mensch an Schule

  • Bist du auch einer von diesen beeindruckenden Menschen, die mit voller Power an und mit Schulen arbeiten?
  • Kennst du diese Gedanken im Kopf wie: „Das kann doch so nicht richtig sein, was in den Schulen passiert. Dafür bin ich doch nicht angetreten. Da geht doch noch so viel mehr!?“

 

Wenn du dich darin wiederfindest, dann bist du hier richtig.

Ich arbeite seit vielen Jahren mit Schulleitungen, Schulleitungsteams, mit Steuer- und Projektgruppen und allen, die Schule gestalten wollen. Mein Herz schlägt für alle, die Lust haben, etwas zu verändern – an Schulen, im System, miteinander, in der Zusammenarbeit oder auch an sich selbst, z.B. im persönlichen Coaching. Und was mir überall begegnet sind kreative tolle Menschen, die sich nicht immer direkt zeigen.

 

Das Potential im System

Durch meine Arbeit der letzten zwölf Jahre mit unzähligen unterschiedlichen Schulen weiß ich, wieviel Potenzial es im System gibt. Ich sehe, wie viele Menschen in Schule ihr Potenzial deckeln. Sie trauen sich nicht, nach außen zu gehen und sind sehr vorsichtig. Sie versuchen, bloß nicht anzuecken. Das ist so schade. So viel Erfahrung, so viele Ideen, so viel Wissen und Power, die irgendwo tief vergraben sind, obwohl wir genau das aktuell so sehr brauchen. Das müssen wir (wieder) erwecken und ins System Schule einbringen.

 

Es ist alles da!

 

Es gibt ein unendliches Potenzial im bestehenden System Schule, das aktuell leider zu wenig Raum hat, sich zu entfalten und zu erblühen. Das wollen wir als DIE SCHULGESTALTER ändern.

 

Veränderung mit oder ohne dich

Vorab eine schlechte Nachricht:

Die Welt und die Schule interessieren sich nicht für dich. Das hört sich erst einmal sehr frustrierend an. Was meine ich damit?

Leben ist stetige Veränderung. Die Welt verändert sich jeden Tag, gerade auch im Kontext Schule. Wo findet mehr Veränderung statt als in der Zeit von Kindheit und Jugend, wo Kinder sich entwickeln, sich entdecken, Dinge ausprobieren und morgen nichts mehr so ist wie heute.

Die Welt interessiert sich nicht für dich. Sie verändert sich einfach weiter. Sie dreht sich einfach weiter. Die Jahreszeiten gehen einfach weiter. Und es ist egal, ob du mitmachst oder nicht. Ob du teilnimmst, mitgestaltest oder ob du Zuschauer*in bist und abwartest. Wir erleben das momentan. Ein kleines Virus hat die ganze Welt aufgemischt. Bewirkt hat es große Veränderungen. Das ist Fakt. Und jetzt gibt es unterschiedliche Wege, damit umzugehen.

Der Welt ist das schnuppe, wofür du dich entscheidest. Du machst mit. Okay, dann go for it. Du machst nicht mit. Okay, das Leben macht weiter.

 

Wenn die Welt sich einfach ohne dich weiterdreht…

Ich denke, du kennst das und jeder von uns hat unterschiedliche Situationen vielleicht schon mal mehr oder weniger bewusst so wahrgenommen. Ich habe das persönlich am schmerzhaftesten vor ein paar Jahren lernen müssen, in der Zeit kurz um den Tod meiner Mutter. Wir konnten zum Glück bei ihr sein.

Es steht die Zeit still, wenn sowas passiert. Da befinden wir uns außerhalb von Zeit und Raum.

Jeder, der so etwas schon mal erlebt hat, der kennt den Moment, in dem man aus dieser Blase, in der man sich da befunden hat, auftaucht. Bei mir war das der Moment, als wir ins Auto stiegen, mein Vater den Schlüssel umdrehte und das Radio ansprang. Ich hatte gerade meine Mutter verloren und dort spielte Musik im Radio und der Moderator plapperte irgendwelche Alltäglichkeiten. Zuerst konnte ich das überhaupt nicht greifen. Für mich war klar, dass die Welt stillstand, stillstehen musste. Also schaute ich aus dem Fenster und da war eine Mutter mit einem Kind im Kinderwagen, da sprang die Ampel von rot auf grün und von grün auf rot und die Menschen fuhren und gingen ihrer Wege.

Und in mir stieg Wut auf. Ich dachte: „Das geht nicht, das kann nicht sein. Die Welt muss stillstehen. Bei allem, was uns gerade passiert ist, MUSS die Welt stillstehen!“

Aber weißt du was? Das hat die Welt nicht interessiert. Das Leben hat einfach stoisch weitergemacht. Und weißt du noch was? Das war auch gut so.

Wenn wir mal nicht mehr können, dann macht das Leben weiter. Das Leben geht weiter, denn das Leben ist für uns. In dem Moment habe ich ein bisschen gebraucht, das zu verstehen. Im Nachgang, kann ich dir sagen, bin ich unendlich dankbar, dass einfach so vieles einfach weitergelaufen ist und ich mich da nicht auch noch drum kümmern musste.

Die Welt hat das erledigt. Sie hat sich weiter gedreht und verändert.

Die Frage ist, wie gehen wir damit um? Das muss nicht immer so groß sein wie der Tod eines Elternteils. Aber wenn Umstände, Rahmenbedingungen, Menschen, Dinge sich grundlegend verändern. Mach ich mit? Finde ich Wege, damit umzugehen? Oder setze ich mich hin und schaue erstmal ein bisschen zu?

Faktor Mensch
Du bist die Veränderung


Es gibt auf der einen Seite Veränderungen, die auf uns einwirken, mit denen wir umgehen müssen. Auf der anderen Seite können auch Veränderungen anschieben.

Jede*r einzelne kann der Kern von Veränderung (nicht nur) im System Schule sein. Jede*r trägt die Kompetenz in sich, mit Veränderungen umzugehen und Veränderungen aktiv zu gestalten. Wir nennen dies Veränderungskompetenz. Zu diesem Thema wird es in Kürze einen eigenen Blogartikel geben.

 

Wir haben die Möglichkeit, uns mit kleinen und großen Entwicklungen in der Welt auseinanderzusetzen, um dann unser Leben oder unsere Schule zu gestalten. Dafür benötigst Du eine Vision von Schule, Werte, Überzeugungen.

Wenn du weißt, wofür du stehst, wofür du gehst, wenn du deine Werte kennst, weißt, was dir wichtig ist, eine Vision hast davon, wie Schule aussehen könnte. Eine Vorstellung und eine Sehnsucht hast, wie Schule sein soll, dann geh dafür, jeden Tag ein bisschen mehr!

 

Du bist die Veränderung. Schon Gandhi sagte:

 

„Sei du die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.“

 

 

Heiter scheitern

Lass uns Schule anders machen. Lass uns Dinge ausprobieren und Fehler machen. Lass uns hinfallen und wieder aufstehen. Lass uns heiter scheitern.

Bitte lass es uns anpacken. Es könnte ja gut werden. Denn so wie es ist, ist es an vielen Punkten nicht gut und nicht richtig und das tut niemandem gut. Wir können Dinge entwickeln. Wir können Dinge erwecken, indem wir uns sichtbar machen. Nur so können uns diejenigen finden, die diese Überzeugung teilen. Nur so können wir unsere Energien und Anstrengungen bündeln.

 

Indem wir darüber sprechen. Schaffe Du Räume und Situationen, um mit Kolleginnen und Kollegen zu sprechen und Schule zu gestalten.

 

Ja, aber …

Ja, ich weiß, es gibt kein Geld und keinen Raum, keine Zeit und kein Personal für Schulentwicklung. Und Wertschätzung für Lehrkräfte ist ebenfalls dünn gesät. Ich weiß das, du weißt das. Aber du bist da, deine Kolleginnen und Kollegen sind da. Die Kinder sind da. Was für ein Potenzial! Lasst uns das nutzen. Lasst uns jeden Tag begegnen. Lasst uns uns miteinander auseinandersetzen und über diese Dinge sprechen und uns überlegen,

 

warum wir jeden Tag in die Schule gehen und endlich Schule wirklich aktiv gestalten.

 

Ich weiß, wie viele Lehrkräfte am Rande ihrer Energien sind und manchmal nicht mehr genau wissen, wie sie das alles hinbekommen sollen. Davor habe ich großen Respekt.

Ich weiß, was für einen wichtigen Job Du tust. Daher ist die Frage, wie kannst Du diesen wichtigen Job nutzen? Du hast jeden Tag so viele Kinder, so viele Menschen vor dir, auf die du Einfluss nehmen kannst. Ihr könnt Schule gestalten. Und sie wird sich verändern, egal ob mit oder ohne dir.

 

Entscheide dich – zuschauen oder mitspielen?

Wenn du keine Entscheidungen triffst und nicht mitgestaltest, dann werden es andere tun. Dann werden andere Entscheidungen treffen, die dich betreffen und dann werden andere Schule gestalten. Wahrscheinlich jedoch nicht auf die Weise, wie du es dir vorstellst. Willst du die Entwicklungen von der Zuschauertribüne aus kommentieren oder willst du in der Arena stehen und mitspielen?

 

Blühende Wüsten

Wenn ich an Schule denke, dann sehe ich manchmal das Bild der blühenden Wüsten vor mir. Es gibt Gegenden die sehen aus, wie man sich eine Wüste vorstellt. Es ist grau, trist und trocken – eine auf den ersten Blick sehr unwirtliche Gegend. Und dann muss es nur einmal regnen und innerhalb von Stunden, wächst und sprießt es überall. Denn dort, in diesem scheinbar lebensfeindlichen Umfeld, gibt es Samen und Knollen in der Erde, die auf einmal explodieren. Die durch ein bisschen Wasser auf einmal zu einem Biotop werden. Wo auf einmal Insekten und Echsen im saftigen Grün und blühenden Leben unterwegs sind.

So schaue ich auf das Schulsystem und so sehe ich an vielen Punkten Menschen. Menschen, die bestimmte Dinge ähnlich wie die Knollen und Samen zugedeckt haben mit einer großen Kiste voll Sand. Menschen, bei denen man denken könnte, da ist nichts mehr, da wächst nichts mehr, ist nichts Lebendiges mehr.

Das ist offensichtlich ein Trugschluss!

Es ist alles da. An vielen Punkten, in vielen Menschen im System. Die Frage ist, wie kriegen wir das bewässert und gedüngt? Was brauchen wir? Bei allem, was da ist, um genau das zum Leben zu erwecken, um diesen Mikrokosmos zu erwecken und zum Sprießen zu bringen, in unterschiedlichen Farben und Formen, in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, in unterschiedlichen Farben.

Du bist nicht allein – finde dein Wasser.

Fangen wir bei dir an: Was ist dein Wasser, was dich in deine Kraft bringt und dich erblühen lässt?

 

Ist das der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen? Dann geh hin und sprich mit ihnen. Und ja, es kam sein, dass Kolleg*innen dich müde belächeln oder die nichts damit anfangen können. Dann sind das die Falschen. Aber ich sage dir: Wir sind viele. Du bist nicht allein. Und du trägst alles in dir. Sorg gut für dich. Sorg für ausreichend Wasser, dass du blühen kannst und dass die Menschen sehen, wie es sein kann, wenn ein Mensch blüht im Kontext Schule. Wie es sein kann, wenn ein Mensch Lust hat, Schule zu gestalten und wirkliche Veränderung zum Guten voranzutreiben.

Leben ist Veränderung. Wo keine Veränderung und keine Entwicklung mehr stattfinden, ist auch kein Leben mehr. In Schule sehen wir das an Orten, wo vorrangig über Strukturen, Vorgaben, Erlasse, Lehrpläne usw. gesprochen wird. Diese Dinge haben in Teilen durchaus Berechtigung, aber sie sind nicht Schule. Schule ist Leben und Lebendigkeit. Du kennst den Satz:

 

„Ich unterrichte keine Fächer, ich unterrichte Menschen.“

 

Und auch ich arbeite mit Menschen an Fragen zum Leben und zu Lebendigkeit. Dazu möchte ich dich einladen, (wieder mehr) teilzunehmen, so dass du selbst ein Tropfen Wasser in dieser vertrockneten Wüste sein kannst, der Lebendigkeit mit sich bringt. Der zeigt, dass es möglich ist, Schule zu verändern.

 

So können wir Anstifter*innen und Vorbilder werden, Schule neu zu denken und mutig neu zu machen. So können wir uns gegenseitig inspirieren. Das klappt nicht allein. An vielen Punkten wird immer noch zu viel allein gemacht. Die Zeiten ändern sich. Wir sehen es an offenen Klassenzimmertüren, neuen Formen der Zusammenarbeit und des Lernens, etc. in den Schulen. Zusätzlich auch an vielen, vielen Aktionen wie dem großen Hackathon „Wir für Schule“ und zahlreichen weiteren Initiativen, die sich einbringen. Schule und Veränderung werden endlich öffentlichere Themen.

Komm mit, geh los und schau, wo DEINE Leute sind. Ob hier oder woanders, du wirst sie finden.

Fall hin und steh wieder auf. Denn auch das ist Leben.

Unser Ziel ist es Stück für Stück, eine Community an Schulgestalter*innen aufzubauen, die sich austauschen, von- und miteinander lernen, Ideen teilen und gemeinsam umsetzen und anpacken, hinfallen und sich wieder aufhelfen. Dafür geben wir alles rein, was wir wissen und können.

 

Lass uns gemeinsam Schule zu dem Ort machen, den wir und vor allem die Kinder brauchen und der zu einem bunten lebendigen  Lern-, Erfahrungs- und Begegnungsraum wird.

 – Katja Glasmachers-

Aktuelle Infos zu den Veranstaltungen der SCHULGESTALTER hier